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Schlagerlegende Karel Gott ist gestorben

Seine Stimme hat für ganze Nachkriegsgenerationen die Zeit der ersten Liebe begleitet.


Ganze Generationen verbinden Karel Gott, auch bekannt als „goldene Stimme aus Prag“ und „Sinatra des Ostens“, mit einem Lied: Die „kleine, freche, schlaue Biene Maja“ schwirrte vor vier Jahrzehnten erstmals über die österreichischen Fernsehschirme. Anfang Juni, als Karel Gott in Zlin einen Preis für sein Lebenswerk entgegennahm, sagte er: „Ich habe mich mein ganzes Leben um Erfolg bei Kindern bemüht, denn Kinder sind ein aufrichtiges Publikum - sie sagen, was sie denken.“

Nun starb der tschechische Schlagersänger mit 80 Jahren nach langer Krankheit. Er war an Leukämie erkrankt. Karel Gott stand fast sechs Jahrzehnte auf der Bühne und verkaufte Schätzungen zufolge mehr als 50 Millionen Tonträger.


Was macht ein Lied wie "Biene Maja" zum Ohrwurm? Das sei das Ergebnis eines „glücklichen, aber äußerst komplexen Zusammentreffens sehr verschiedener Faktoren“, sagt der Musikwissenschaftler Peter Wicke. Entscheidend sei eine „unkalkulierbare Balance“ aus erfüllter Hörerwartung und musikalischer Innovation. Wie Barbra Streisand oder einst Frank Sinatra steht Karel Gott seit Jahrzehnten auf der Bühne. „Kurzlebig ist nur das aktuelle Popmusikgeschäft, das sich um den Verkaufserfolg bemühen muss“, erklärt Wicke.

Der Tscheche sei zweifellos „eine nationale Ikone mit allem, was diese Nation auszeichnet“, sagt Petr Bilek, Chefredakteur der Prager Kulturzeitschrift „Literarni noviny“. Er spricht von einem „anpassungsfähigen Talent mit einem beharrlichen Verlangen, sich Träume zu erfüllen“. Die Stimme Karel Gotts habe für ganze Nachkriegsgenerationen die Zeit der ersten Liebe begleitet.

1968 vertrat er Österreich beim Song Contest mit "Tausend Fenster", komponiert von Udo Jürgens, und landete damit nur auf Platz 13 von 17..



Mit viel Glück zur Musik

Dabei hatte Karel Gott Glück, dass seine stimmlichen Qualitäten nicht unentdeckt blieben. Denn erst machte der gebürtige Pilsener eine Ausbildung zum Elektroinstallateur bei „CKD Stalingrad“ in Prag, trat nur nebenbei in Kaffeehäusern auf. „Mit der Elektrik hätte er sich nie so durchgesetzt wie mit seiner Stimme“, konstatierte sein damaliger Lehrmeister wohl zu Recht.

Der endgültige Durchbruch kam 1963 mit dem Sieg im tschechoslowakischen Musikwettbewerb „Goldene Nachtigall“ - die Auszeichnung sollte Karel Gott im Laufe seiner Karriere noch 41 weitere Male gewinnen. Zuletzt war das 2017, kurz nachdem er eine schwere Krebserkrankung überstanden hatte.

Für seine neueste Studioaufnahme kooperierte Gott mit dem tschechischen Popsänger Richard Krajco (42). Und er ging mit der Zeit, denn das Lied wurde nicht zuerst auf CD, sondern im Internet auf Youtube veröffentlicht. Entstanden ist ein bewegendes Duett mit Karel Gotts 13 Jahre alter Tochter Charlotte mit dem übersetzten Titel „Herzen erlöschen nicht“.


Es trage die emotionale Tiefe und die Energie eines Dialogs zwischen Vater und heranwachsender Tochter in sich, sagte der Sänger. Die Zeilen wirken poetisch, aber auch melancholisch: „Wenn mich der Strom fortreißt, musst du schwimmen“, heißt es da. Oder: „Ich werde dir auf all deinen Wegen als Stern vom Himmel scheinen.“ Der Videoclip hat bereits mehr als 8 Millionen Klicks bekommen.


(c) ( kurier.at ) | Stand: 02.10.2019, 10:30

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